HAUSEINSPEISUNG MIT BENZIN-GENERATOREN KS 2900, KS 3000, KS 3900, KS 5000

20.04.2022

Generatoren der oben genannten Serien sind als mobile Stromerzeuger als IT-System ausgeführt und verfügen über einen Basisschutz durch die Basisisolierung der aktiven Teile. Die PE-Pins in den Steckdosen sind genauso wie die Erdungsschraube mit dem Körper des Generators verbunden. Aktive L- und N-Leitungen sind vom Generatorgehäuse abisoliert.

Die Notstromversorgung in Gebäuden muss in der Regel als TN-System erfolgen. In dem Fall muss mit dem Generator ein TN-System gebaut werden. Dabei müssen der Generator selber und auch sein Neutralleiter geerdet werden.

Mehr Infos darüber findet man in unserem Infomaterial "TN-System für die Hauseinspeisung mit Notstromgeneratoren".

Generatoren mit Schuko-Steckdosen und CEE-Steckdosen mit 6h PE-Stellung sind als IT-System für mobile Verwendung gebaut, können aber in der Regel auch für die Hauseinspeisung verwendet werden. Das Stromkabel zwischen dem Generator und der Umschalteinrichtung kann als Generatorausleitung betrachtet werden, über die der ausgeführte Neutralleiter des Generators geerdet werden kann. Der Generator selber darf nicht umgebaut werden, bleibt als IT-System erhalten und kann bei Bedarf mobil verwendet werden, wird aber zu einem Teil des TN-Systems sobald er ans Haus angeschlossen ist. Ausnahme sind Generatoren, die fest installiert werden.

Der Generator (Gehäuse) muss entweder über die Hauserdung oder über eine extra für den Generator gebaute Erdung (Erdspieß, Kreuzerder) geerdet werden. Die Erdung des Generators erfolgt über die Erdungsschraube. Der PE-Leiter des Stromkabels alleine ist nicht ausreichend um eine sichere Erdung des Generators zu gewährleisten.

Die Erdungsschraube am Generator muss mit einem 6 – 10 mm² Kupferkabel mit der Haupterdungsschiene im Hause verbunden werden. Falls diese fehlt, muss man eine Erdung für den Generator bauen. Der PE-Leiter von der Steckdose am Generator kommt zur Erdungsschraube im Verteilerkasten, die ihrerseits mit Haupterdungsschiene verbunden werden muss. Der N-Leiter aus der Steckdose des Generators muss am Anschlusspunkt im Verteilerkasten geerdet werden. Das geht indem man eine Brücke zwischen N und PE auf der Generator-Seite des Umschalters setzt.

Modelle der KS 2900, KS 3000, KS 3900, KS 5000 Serien liefern 230V und können als Notstromquelle für 230V-Stromverbraucher verwendet werden.

Ein 3-Phasen E-Herd ist zwar an 3 Phasen angeschlossen, ist jedoch in der Regel ein 230V-Stromverbraucher, dessen Heizelemente auf 3 Gruppen zur Lastverteilung geteilt sind, und kann von einer Phase 230V des Generators versorgt werden. Dabei ist aber darauf zu achten, dass die gesamt aktivierte Leistung der Heizelemente nicht mehr als 1/3 der Anschlussleistung beträgt damit der Neutralleiter nicht überlastet geht.

Mehr Infos bezüglich 230V und 400V-Hauseinspeisung findet man in unserem Infomaterial zum Thema "Notstromaggregat 230V oder 400V".

Es ist unbedingt auf die Gesamtstromabnahme der aktiven Stromverbraucher zu achten, damit der Generator oder seine Schuko-Steckdose (max. 16A) nicht überlastet wird.

Hier ist der empfohlene Anschlussplan für eine Hauseinspeisung entsprechend der VDN-Richtlinie für Planung, Errichtung und Betrieb von Anlagen mit Notstromaggregaten:

Schuko-Stecker kann am Generator umgedreht werden ohne dass es eine Auswirkung auf Phase und Null im Hause hat da die beiden stromleitenden Kontakte in der Schuko-Steckdose gleichwertig sind solange keiner davon geerdet ist. Der LS-Schalter des Generators wird bei einem Körperschluss im Stromverbraucher (L gegen PE) in den beiden Positionen des Schuko-Steckers auslösen, da N und PE extern gebrückt sind.

Die zweite, freie Schuko-Steckdose (Modelle mit 2 Schuko-Steckdosen) bekommt den geerdeten Neutralleiter gleich nach dem Eistecken des Kabels zu dem Umschalter in die erste Steckdose, da die beiden Schuko-Steckdosen parallel geschaltet sind.

 

Notstrom für Haus mit 230V-Einspeisedose an der Außenwand:

Diese Anschlussvariante hat viele Vorteile. In der Hausverteilung wird ein Umschalter installiert und auf der Generator-Seite wird ein TN-System gebaut (Brücke zwischen N und PE). Bei einem Körperschluss (L gegen Stromverbraucher-Gehäuse) fließt der Strom über die Brücke von PE zu N und der LS-Schalter am Generator auslöst. Die Generator-Erdungsschraube muss entweder an die Hauserdung über den vorinstallierten Erdungsfestpunkt oder an eine extra gebaute Erdung angeschlossen werden. Der Generator kann mit einem handelsüblichen Verlängerungskabel (passend zu dem Steckdosentyp) an die Einspeisedose angeschlossen werden. Man braucht keine feste Installation, sondern der Generator wird nur bei einem Stromausfall eingesetzt und kann jederzeit ohne den großen Aufwand angeschlossen werden.

Wir empfehlen zwischen der Einspeisedose und dem Umschalter ein Kupferkabel mit einem Querschnitt von 4-6 mm² je Ader zu verwenden, damit man künftig die Möglichkeit hat einen leistungsstärkeren Generator anzuschließen.

Der Generator wird gestartet und die Spannung wird kontrolliert, bevor man die Last zuschaltet. Die Frequenz bei einem konventionellen Synchrongenerator wird durch Drehzahl des Motors geregelt und darf im Bereich von 50 bis 53Hz liegen. Diese kann bei Bedarf mit der Einstellschraube (gefederte Einstellschraube über dem Vergaser) nachgeregelt werden.

Die Stromversorgung im Hause danach mit dem Lastumschalter auf den Notstromgenerator umstellen. Beim Wiederkehren der Stromversorgung vom öffentlichen Netz, den Lastumschalter auf das öffentliche Stromnetz umstellen. Der Generator darf gestoppt werden.

Die 100-200W Grundlast (z.B. 2 x 100W Glühbirnen oder IR-Glühbirnen) dient zum Ausgleich von den in einem Haushalt vorhandenen nichtlinearen Kleinstromverbrauchern wie Router, Satelliten-Switch, Ladegeräte für Handys, LED-Beleuchtung etc., die nur ein Teil der Sinuskurve verbrauchen und somit die Spannung verzerren. Es ist wichtig zur Vermeidung von schädlichen für die Stromverbraucher Oberwellen in dem Moment wo solche Stromverbraucher im Hause alleine aktiv sind.

Die ohmsche Ausgleichslast belastet die von nichtlinearen elektronischen Stromverbrauchern unbelasteten Teile der Sinuskurve der Spannung und dämpft dadurch die Oberschwingungen.

Mehr Infos zum Thema finden Sie in unserem Infomaterial bezüglich Stromerzeuger und elektronische Stromverbraucher.

Spannung (gelb) und Strom (Grün) von einem konventionellen Generator unter elektronischer Last ohne und mit Ausgleichslast (Glühbirne 100W):

 

Man sieht dass die mit den roten Pfeilen auf dem linken Bild gekennzeichnete störende Oberschwingungen auf dem rechten Bild viel kleiner ausfallen und die meisten elektronischen Module funktionieren dann problemlos.

Bei konventionellen Generatoren (auch mit AVR) wird der Strom von der Wicklung des Alternators abgenommen und die Form der Spannung kann sich vom Sinus abweichen je nach Bauweise des Generators und angeschlossene Stromverbraucher. Die Frequenz der Spannung bei einem konventionellen Synchrongenerator wird durch Drehzahl des Motors bestimmt, die je nach Belastung schwanken kann. Der Wert von 50-53 Hz ist zulässig und liegt im Toleranzbereich.

Ob Sie mit einem konventionellen Generator Ihre empfindlichen Geräte versorgen dürfen, müssen Sie beim Hersteller des jeweiligen Geräts nachfragen, weil dies alleine an der Bauweise des jeweiligen Geräts liegen kann.

Die in diesem Artikel beschriebenen Generatoren sind Notstromgeneratoren und sind für einen ununterbrochenen Dauerbetrieb nicht geeignet. Wir empfehlen alle unsere Benzin-Generatoren bis zu 5-6 Stunden (je nach Last und Außentemperatur) laufen zu lassen, dann aber eine Pause von 30-60 Minuten zwecks Abkühlung zu machen.

Haftungsausschluss:

Diese Anleitung kann nur als eine Empfehlung wahrgenommen werden, ist anschaulich und muss bei der Installation an die genaue Umstände und Bedingungen vor Ort angepasst werden. Die Installation selber soll unter Beachtung von allen Normen und Vorschriften ausgeführt werden. Wir übernehmen keine Verantwortung für die falschen Installationen und deren Folgen.